Gamification manueller Tätigkeiten in Produktionsumgebungen
10.2022 - 09.2024

Individualisierte Assistenzsysteme mittels Gamification

Das Forschungsprojekt GamiPro hat zum Ziel, Mitarbeitende aus dem Produktionsumfeld bedarfsgerecht während ihrer Arbeit zu unterstützen und zu fördern. Hierzu wird ein Assistenzsystem mit Gamification-Ansätzen kombiniert, um eine individuelle, fähigkeitsabhängige Arbeits- und Lernumgebung zu erstellen. Als Anwendungsbeispiel dient hierbei ein industrie-üblicher Montagearbeitsplatz. Statt einer standardisierten Informationsbereitstellung, unabhängig von Wissen und Erfahrung der Anwendenden, werden Produktions- und Fertigungsdaten mittels eines Levelsystems auf die individuellen Fähigkeiten angepasst. Zudem erhalten die Beschäftigten ein automatisiertes Feedback über den Arbeitsfortschritt und die -ergebnisse. Mittels dieser personalisierten Informationen soll arbeitsintegriertes Lernen ermöglicht, die Effizienz erhöht und die Zufriedenheit gesteigert werden.

Im Forschungsprojekt wird ein Assistenzsystem mit Gamification-Elementen entwickelt und die Auswirkungen über einen längeren Zeitraum von über 6 Monate evaluiert. Hierfür soll ein Montageplatz um Anzeigen erweitert werden, um Fertigungsinformationen im Arbeitsbereich darzustellen. Zudem werden Sensoren in den Arbeitsplatz integriert, sodass Arbeitsschritte erfasst und Fehler detektiert werden können. Basierend auf den Sensordaten ist ein Auswertungssystem zu entwickeln, welches die Arbeitsanweisungen an die Interaktionen der Beschäftigten anpasst. Hierzu werden die Fertigungsinformationen in standardisierte Rezepte übertragen und eine Auswertungslogik zur Verifikation der Benutzerinteraktionen entwickelt. Um die angestrebte Personalisierung von Arbeitsinformationen und Feedback zu erreichen, soll ein Gamification-Ansatz wissenschaftlich entwickelt und evaluiert werden. Hierfür sollen bestehendes Wissen aus dem Gamification-Bereich genutzt sowie eigene Studien erstellt werden. Aufgrund der flexiblen Darstellungsmöglichkeiten des digitalisierten Arbeitsplatzes können verschiedene Spieleelemente in Kooperation mit den Beschäftigten umgesetzt, die Auswirkungen in Bezug auf Akzeptanz, Motivation und Produktivität evaluiert und das System kontinuierlich verbessert werden.

Handarbeitsplatz mit Spieleelementen

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.

Ansprechpartner

Prof. Dr.-Ing. Jörg Wollert

LucasNülle_anlage

Johannes Hug, B.Eng.